Erste
Inbetriebnahme einer PumpenWarmWasserHeizung
Die Inbetriebnahme einer PWWH besteht
aus verschiedenen Arbeiten, das richtige Verknüpfen dieser Arbeitsabläufe
lässt den Fachmann erkennen. Nur wenn alle notwendigen Arbeiten in einem
Block erledigt werden, spart man unnötige Nacharbeiten und somit Kosten.
durch das Anklicken der unterstrichenen
Begriffe werden die Abbildungen sichtbar
Gegebenheiten:
Die Anlage (Einfamilienhaus –
Kessel im Keller, Anlagenhöhe – EG und OG) ist fertig montiert, die Verbindungsstellen
sind auf Fertigstellung kontrolliert. Der Brenner ist montiert und nach
den Installationsunterlagen eingestellt. Alle elektrischen Verdrahtungen
sind erfolgt und durchgemessen. Die Verbindungsstellen und Bauteile sind
noch nicht gedämmt.
Der Kunde ist zur Abnahme
der Anlage eingeladen.
Eine Aufbereitung
des Heizungswassers ist in diesem Beispiel nicht vorgesehen.
Der Ablauf ändert sich aber nur unerheblich.
Folgende Arbeiten sind schon erledigt und müssen
bei der Inbetriebnahme nicht mehr berücksichtigt werden:
Arbeitsschritte:
- Füllschlauch (in
richtiger Länge) zwischen dem FE-Hahn an der Fülleinrichtung
und der Zapfstelle mit
Belüfter (Einzelsicherung) montieren
(zur langsamen Befüllung eine Füllarmatur*
verwenden und den hydrostatischen Druck einstellen – *sie
besteht aus einem Druckminderventil mit Manometer und einem Rückflussverhinderer,
besser Rohrtrenner nach DIN EN 1717; – bei fester Montage
mit Wasserzähler) Durch den Einsatz einer
Füllarmatur ist zum Befüllen der Anlage nur eine Person
notwendig bzw. die zweite Person kann gleichzeitig mit entlüften.
- Zapfstelle ("Wasserhahn") aufdrehen
und die Anlage langsam füllen (das eine
Anlage langsam gefüllt wird, erkennt man daran, dass die Luft aus
den Entlüftungsventilen [Luftschrauben"] kaum hörbar austritt. Nur
so ist ein gleichmäßiges Füllen aller Heizkörper möglich. Das Wasser
darf in den Strängen nicht höher steigen, damit die HK nicht über
den Vorlauf gefüllt werden)
- Heizkörper etagenweise entlüften
(von unten nach oben)
- An der Füllarmatur den Prüfdruck einstellen
und die Anlage abdrücken (nach der VOB
– DIN 18380 muss eine Wasserheizung mit dem 1,3fachen Maximaldruck
[SV], mindestens aber mit 1 bar Überdruck* geprüft werden; also 3
bar plus 1bar = 4 bar) * nach
VOB 2002 nur noch Ansprechdruck des SV's
- Bei ca. 3 bar muss Wasser aus dem SV austreten
– Stopfen fest aufdichten
- Umwälzpumpe
anschalten und auf höchster Stufe laufen lassen (jetzt
werden die Luft-bläschen, die an den Rohrwandungen anhaften, gelöst
und zu den Entlüftungsstellen geschwemmt. Evtl. noch einmal entlüften
– durch die Füllarmatur wird der Prüfdruck konstant gehalten)
- Alle Verbindungsstellen und Anlagenteile
auf Dichtheit prüfen (Undichtigkeiten
in der Bauzeichnung festhalten)
- Umwälzpumpe wieder abschalten
- Zweiten Wasserschlauch an den FE-Hahn
am Kessel anschließen und in einen Abfluss stecken
- FE-Hahn
möglichst weit öffnen und Wasser laufen lassen (jetzt
werden Schmutzteilchen herausgespült. Durch die automatische Füllarmatur
wird der Druck aufrecht erhalten.)
- Den Druck an der Füllarmatur
auf den Mindestdruck absenken (hydrostatischer
Druck + 0,3 bar im kalten Zustand)
- Wenn der Mindestdruck erreicht ist, den
FE-Hahn am Kessel schließen und den Stopfen am SV herausdrehen (nun
muss das SV geschlossen sein)
- Die Ausblasleitung wieder montieren
- Kappenventil
öffnen (Entwässerung vorher schließen bzw. das MAG
wieder festschrauben)
- Voreinstellung der HK-Ventile nach Vorgabe
vornehmen (hydraulischer Abgleich)
- Umwälzpumpe
einschalten (bei Stufenschaltung - die
berechnete Stufe einstellen)
- Brenner einschalten und Anlage auf die
maximale Anlagentemperatur aufheizen (dabei
müssen die automatischen
Entlüftungsventile geöffnet sein. Beim Aufheizen wird die
im Wasser gelöste Luft frei und muss aus der Anlage entfernt werden.
Der Einbau eines Zentrifugalluftabscheiders
oder eines anderen Luftabscheiders
im Kesselvorlauf wäre ideal, weil hier die ausgelöste Luft sofort
ausgeschieden wird und luftfreies Wasser in die Anlage gefördert wird.)
- Abgasmessungen durchführen (der
Brenner muss jetzt wenigstens rußfrei arbeiten)
- Beim Aufheizen den Temperaturregler
(TR) stufenweise auf Funktion prüfen (danach
auf die Stellung "Automatik" oder "max" einstellen)
- Gleichmäßige Erwärmung aller Heizkörper
überprüfen
- Anlage im erwärmten Zustand auf Dichtheit
prüfen (durch die Ausdehnung können Undichtigkeiten
auftreten)
- Anlagendruck feststellen (der
Druck darf bei vollständiger Erwärmung nicht über 0,5 bar angestiegen
sein [Funktionsprüfung des MAG´s].)
- Mischer oder Vorlauf zudrehen
- FE-Hahn an der Fülleinrichtung und Zapfstelle
schließen (die Füllarmatur ausbauen –
besser, dem Kunden verkaufen, damit er beim evtl. Nachfüllen keine
Fehler macht.)
- TÜV-Taste
oder Schornsteinfegertaste
einschalten (Überbrücken des TR´s)
- Kessel aufheizen (der
Sicherheitstemperaturbegrenzer
(STB) muss bei 95° C – bei älteren Ausführungen bei 108° C – abschalten
und verriegeln)
- Kessel abkühlen lassen (bei
Temperaturen über 100° C darf der Mischer oder die Vorlaufabsperrung
nicht geöffnet werden. Es könnte in der Anlage zu Dampfschlägen kommen
[kurzfrister Druckanstieg auf 70 bis 90 bar])
- Bescheinigung
über die Dichtheitsprüfung ausfüllen
- STB entriegeln
- Den Kunden in seine Anlage einweisen und
die für den Endverbraucher bestimmten Unterlagen übergeben
- Kunden über Wartungsverträge
a
und Wartungsverträge
b informieren (besser wäre verkaufen
– Wartungsvertrag
1, Wartungsvertrag
2 und Wartungsvertrag
3)
- Abnahmeprotokoll
ausfüllen und unterschreiben - dem Kunden übergeben und unterschreiben
lassen (in dem Protokoll werden alle Arbeiten
eingetragen, die noch ausgeführt werden müssen – bei dieser Anlage:
Nachdämmen der Verbindungsstellen und Bauteile, Einstellen der Regelung
bei niedrigerer Außentemperatur, Anbringen einer Bedienungsanweisung)
B.
Bosy
Auch dieser Arbeitsablauf lässt
sich noch verbessern.
Aufbereitung
einer Heizungsanlage 
Verbesserungsvorschläge
und Fragen sind erwünscht. |